Dieser W28 war in sämtliche Einzelteile zerlegt, als ich ihn erhielt. Es
handelt sich um einen schwarzen Tischapparat (hier: Nebenstellenapparat),
der ursprünglich einmal von Siemens&Halske hergestellt worden ist.
Dieser Apparat besitzt
eine vernickelte Fingerlochscheibe, im Gegensatz dazu wurden Apparate dieser
Bauart auch mit Fingerlochscheiben aus Pressstoff ausgestattet. Die Gabel dieses Modells von S&H
ist anders geformt, als die anderer Hersteller, Sie ist geschwungen und
sitzt dabei direkt auf dem Gehäuse. Sie
besitzt also keinen Gabelträger im eigentlichen Sinne.
Die Sperrauslösung an der Gabelachse, die die Sperrfederzunge des
Sperrnummernschalters N30 auslöst, ist innen mit dem Gehäuse verschraubt, bleibt dabei aber
noch leicht beweglich.
Entwicklung des W28 in den 1920er Jahren:
Entwickelt wurde der W28 von der Firma
Siemens&Halske, Berlin und bereits 1925 zur Genehmigung eingereicht und
schließlich als Standardapparat von der Deutschen Reichspost verkauft. Den
Tischapparat gab es auch in der Farbe elfenbein. Das im selben Zeitraum von
der Firma Friedrich Merk, München, entwickelte und getestete Konkurrenzmodell aus
Bayern, der "Pferdefuß" oder auch "Kuhfuß", wurde dagegen nicht als
Standardapparat zugelassen, in Bayern durfte dieser Fernsprecher jedoch
verwendet werden.
Der W28 erfüllte die Vorgaben der Deutschen
Reichspost. Er war kleiner, leichter und trotzdem stabiler als seine
Vorgänger. Außerdem war er in der Herstellung kostengünstiger, da er für
eine maschinelle Fertigung mit Normteilen geeignet war.
Vgl. dazu: "Telefone 1963 - 2000", S. 123, Christel Jörges und Helmut
Gold (Hrsg.), Museumsstiftung Post und Telekommunikation 2001, ISBN
3-926318-89-9 |

Beschreibung:
Tischapparat W28 mit Erdtaste, vernickelter Fingerlochscheibe,
Anschlussschnur mit Walzenstecker, ZB 27. Handapparat (dieser mit zus. "Ziernaht")
Bakelit, Gehäuseoberteil und Gabel aus Aluminium-Druckguss, Gehäuseunterteil
Blech. Eine Bodenplatte aus Stahl erhöht die Stabilität des Apparates.

Abb. 1
Wandapparat W28 mit Erdtaste und vernickelter Fingerlochscheibe, kleine
Buchstabenscheibe. Daneben zum Vergleich ein N30 mit Fingerlochscheibe aus
Pressstoff und kleiner Ziffernscheibe.

Abb. 2
Wandapparat W28 ohne Erdtaste mit vernickelter Fingerlochscheibe.

Abb. 3
Tischapparat W28 mit Erdtaste und vernickelter Fingerlochscheibe.
zurück zur Seite "Reparaturen | Angebote"
|
®*
Stromlauf- und
Schaltpläne als PDF
 |
Stromlauf SA 28, Tisch, ohne Taste |
 |
Schaltplan SA 28, Tisch, mit Taste, klein |
 |
Schaltplan SA 28, Tisch, mit Taste, groß* |
 |
Stromlauf SA 28, Tisch, mit Taste |
 |
Stromlauf SA 28, Wand, mit Taste |
Abbildungen als PDF
Mit Ausnahme
*
sind o. g. Blätter aus:
"Abbildungen und Schaltbilder zum Heft Fernsprechapparate" (hier:
Einband als PDF), Berlin 1939, Ausgabe 1929, 44
Seiten,
entnommen.
Hinweis:
Ergänzend finden Sie auf der Seite
"Entwicklung der Fernsprechapparate" weitere Stromlauf- und Schaltpläne
für W28 Fernsprechapparate.
zum Seitenanfang

M26 | W28 Innenansichten |